Zusatzstoffe – Was verbirgt sich dahinter?

Zusatzstoffe

10. August 2017

Zusatzstoffe – wir alle kennen sie und trotzdem wissen wir eigentlich gar nicht, was sich wirklich dahinter verbirgt. Wofür werden sie genutzt und welche Auswirkungen hat das?

Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Zusatzstoffe“?

Unter Zusatzstoffen werden alle Stoffe zusammengefasst, die Lebensmitteln bei der Herstellung, Zubereitung oder auch Verarbeitung beigefügt werden, um bestimmte Eigenschaften oder Wirkungen zu erzeugen. Sie sollen entweder die Nährwerte verbessern, den Genusswert steigern, technische Prozesse vereinfachen, Lebensmittel länger haltbar machen und deren Konsistenz verbessern. Zu den Zusatzstoffen gehören z.B. Farbstoffe, Süßungsmittel, Konservierungsstoffe und Stabilisatoren.
In Deutschland und der EU dürfen ausschließlich zugelassene Zusatzstoffe verwendet werden. Zugelassen werden sie dann, wenn sie als gesundheitlich unbedenklich eingestuft werden, technologisch notwendig sind und der Verbraucher durch ihre Verwendung nicht getäuscht wird.
Zusätzlich müssen die Zusatzstoffe auf den Verpackungen gekennzeichnet werden. Dabei wird zuerst die Funktion des Zusatzstoffes genannt (z.B. Farbstoff) und anschließend die spezifische Substanz mit ihrer E-Nummer oder dem vollständigen Namen (z.B. E100 oder Kurkuma-Gewürz).

Wofür werden Zusatzstoffe eingesetzt?

Farbstoffe werden den Produkten beigesetzt, um die Farbtöne, die durch die Verarbeitung verblassen, wieder herzustellen und dem Verbraucher ein stetig gleich aussehendes Produkt anbieten zu können. Im Falle von einigen Produkten, wie z.B. Süßwaren oder Limonaden, sollen Farbstoffe allerdings lediglich ein Fang für das Auge sein. ⠀
Süßungsmittel bzw. Süßstoffe sind als chemische Zuckeraustauschstoffe meist 30-3000-fach süßer als der herkömmliche Haushaltszucker und werden daher in geringeren Mengen eingesetzt.⠀
Um die Produkte heute über einen langen Zeitraum haltbar zu machen, setzt die Industrie den Lebensmitteln Konservierungsstoffe bei, die die Produkte vor dem Befall von Mikroorganismen schützen sollen.⠀
Stabilisatoren finden zuletzt ihre Anwendung in Produkten, um die Farbe, die Konsistenz und die Struktur auch bei längerer Lagerung eines Produktes zu erhalten.

Unbedenkliche Helfer der Industrie?

Durch die Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 über Lebensmittelzusatzstoffe ist die Zulassung der Zusatzstoffe streng geregelt und die Zulassung erfolgt nur, wenn die drei oben genannten Punkte (gesundheitliche Unbedenklichkeit, technologische Notwendigkeit & keine Täuschung des Verbrauchers) erfüllt sind. Ebenso dürfen die Zusatzstoffe nur in einer vorgegebenen Höchstmenge verwendet werden.
Trotzdem gilt: Je höher verarbeitet ein Lebensmittel ist, desto mehr Zusatzstoff-Gruppen kommen in dem einzelnen Produkt bereits zum Einsatz. Da viele der Zusatzstoffe chemisch hergestellt sind, sollten wir als Verbraucher darauf achten, möglichst wenig verarbeitete und dafür umso mehr natürliche Produkte auf unsere Teller zu bringen.
Wie wäre es anstatt dem fertigen Erdbeerjoghurt mit einem Naturjoghurt, aufgepeppt mit selbst gemachter Marmelade oder frischen Früchten? Auch das Dressing für den Salat ist schnell selber gemacht: dazu einfach Olivenöl, Naturjoghurt, Kräuter und weitere Gewürze wie Salz & Pfeffer miteinander vermischen.

 

BEISPIEL-CHALLENGES unserer Teilnehmer
  • Ich achte darauf, wenig verarbeitete Lebensmittel zu kaufen.
  • Ich benutze mehr frische und vollwertige Zutaten wie Obst und Gemüse.

 

weitere infos

Das Bundesinstitut für Risikobewertung über die Bewertung von Lebensmittelzusatzstoffen.

 

Quellen

Das Bundesinstitut für Risikobewertung:
Bewertung von Lebensmittelzusatzstoffen.
Gesetzliche Regelungen für Lebensmittelzusatzstoffe.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit:
Zusatzstoffe.
Bundeszentrum für Ernährung:
Zusatzstoffe: Grundlagen.
Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit:
Lebensmittelzusatzstoffe.
Süßungsmittel.

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