Schnelle Küche – Sind Fertiggerichte wirklich ungesund?
VERÖFFENTLICHT AM 26. Juli 2017 VON
Fertiggerichte – sog. Convenience-Food – zaubern mit wenig Aufwand (alles ist bereits kleingeschnitten und gewürzt) in Windeseile und ohne lästigen Abwasch vielseitige Mahlzeiten. Die flotte Küche schmeckt außerdem immer gleich.
Wie gesund sind sie?
Fertiggerichte vs. Fertigprodukte
Ein Fertigprodukt ist ein einzelnes Lebensmittel wie Gemüsesorten, Obst, trockene Nudeln, die bspw. mittels einfrieren haltbar gemacht wurden. Tiefkühlgemüse, – Obst und -Kräuter werden unmittelbar nach der Ernte schockgefrostet – so bleiben Inhaltsstoffe, Farbe und Konsistenz erhalten und sie stehen ihren frischen Varianten in nichts nach. Wie sie schmecken sollen, wie viel Salz, Fett und Würzmittel verwendet werden, obliegt jedem Verbraucher selbst.
Fertiggerichte bestehen aus mehreren Lebensmitteln und ergeben zusammen ein Gericht. Damit dieses Gericht schmeckt und haltbar ist, werden Zusatz- und Aromastoffe, Fett, Salz und Zucker bereits bei der Herstellung hinzugegeben. Hier hat der Konsument keinen Einfluss mehr auf Inhaltsstoffe seiner Mahlzeit.
Fertiggerichte sind als Pulver, tiefgekühlt oder in Konserven erhältlich.
Salzgehalt von Fertiggerichten
Eine hohe Zufuhr von Speisesalz erhöht das Risiko für einen der wichtigsten Risikofaktoren von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, nämlich den Bluthochdruck.
Verarbeitete Lebensmittel wie Brot, Fleisch, Wurst, Käse und Fertiggerichte sind Hauptquellen für ungeahnt salzreiche Produkte. Dadurch verzehren 39% der Frauen und 50% der Männer in Deutschland mehr als 10g Salz pro Tag. Die DGE empfiehlt, dass der Salzgehalt in verarbeiteten Lebensmitteln und das selbständige salzen von Gerichten pro Tag maximal 6g (etwa ein Teelöffel) Jod- und Fluorid-angereichertes Speisesalz betragen sollte.
Fettqualität
Fertiggerichte gehören zu den Lebensmitteln, die viele Trans-Fettsäuren enthalten können. Der Gehalt schwankt allerdings stark.
Eine hohe Zufuhr von Trans-Fetten wirkt sich nachteilig auf die Gesundheit aus, da sie die Konzentration von LDL-Cholesterin im Blut erhöhen und die des HDL-Cholesterins senken. Dadurch steigt das Risiko für eine Fettstoffwechselstörung. Auch das Risiko für eine koronare Herzkrankheit steigt.
Energiedichte
Stark verarbeitete Lebensmittel wie Kartoffelchips, Gebäck, Süßwaren sowie frittiertes und Wurst enthalten weniger Vitamin A und C sowie Calcium, Eisen und Ballaststoffe. Hinzukommt, dass sie im Schnitt fettreicher sind als frisch zubereitete Speisen. Das führt dazu, dass sie i.d.R. eine höhere Energiedichte (Kilokalorien) als unverarbeitete Lebensmittel mit niedriger Energiedichte wie Gemüse, Obst oder Vollkornprodukte aufweisen. Dies führt bei Nicht-Beachtung der Nährwerte auf eine höhere Energiezufuhr und langfristig zu einer Gewichtszunahme.
Zusatz- und Aromastoffe
Sie dienen u.a. dazu, Lebensmittel – oder ganze Gerichte – haltbar zu machen. Und je länger sie lagerfähig sein sollen, desto mehr Zusatzstoffe werden benötigt. Außerdem brauchen die Hersteller die kleinen Helfer, um Qualität und Geschmack ihrer Gerichte stets konstant halten zu können. Beispielsweise schmeckt eine Spargelcreme-Suppe aus der Tüte nicht auf Grund des (sehr geringen) Gemüseanteils nach Spargel, sondern wegen der Aromastoffe. Solange Sie jedoch keine Allergie gegen bspw. Emulgatoren oder Unverträglichkeiten gegen bspw. Milchzucker haben, sind die üblichen Mengen an Zusatzstoffen in Fertigprodukten unbedenklich. Gleiches gilt für den Verzehr von Geschmacksverstärkern.
Im Bioladen
Schnell und lecker soll auch auf Öko-Basis möglich sein. Hier sind die Gerichte hingegen frei von künstlichen Farb- und Aromastoffen sowie Geschmacksverstärkern. Auch auf Trans-Fettsäuren wird verzichtet und Gerichte werden so natürlich wie möglich zubereitet. Dennoch sind auch sie salz- und fettreicher als frische Speisen.
BEISPIEL-CHALLENGES unserer Teilnehmer
- Ich verzichte auf stark verarbeitete Lebensmittel wie Kartoffelchips und fertige Süßwaren.
- Ich bereite meine Mahlzeiten für die Arbeit zuhause vor.
- Ich benutze mehr frische und vollwertige Zutaten wie Obst & Gemüse.
weitere infos
Die DGE berichtet über Fettmenge und -qualität.
Quellen
Das Ernährungsportal Nordrhein-Westfahlen:
Fast Food.
Norddeutscher Rundfunk (NDR):
Wie gesund sind Fertiggerichte?
Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung:
Lebensmittelzusatzstoffe.
VERÖFFENTLICHT IN ERNÄHRUNG, LEBENSSTIL
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