Säure-Basen-Haushalt – in Balance bleiben?

Säure-Basen-Haushalt

19. Mai 2018

Zu sauer? Zu basisch? Ist mein Säure-Basen-Haushalt ausgeglichen? Was genau man darunter versteht und ob eine „Übersäuerung“ entstehen kann klären wir mit diesem Beitrag.

 

Was versteht man Säure-Basen-Haushalt?

Der Säure-Basen-Haushalt beschreibt die Regulation von Wasserstoffionen in unserem Organismus. Gemessen wird das Ganze mithilfe unseres pH-Wertes, einer Angabe dafür, ob eine wässrige Lösung eher basisch oder sauer ist. Je kleiner der pH-Wert, desto saurer ist eine Lösung, je größer der Wert, desto basischer ist die Lösung. Ein pH-Wert von 7 wird meist als neutral bezeichnet.
Im Normalfall liegt unser pH-Wert außerhalb der Zellen zwischen 7,35 und 7,45. Innerhalb der Zellen liegt der Wert durchschnittlich bei einem pH-Wert von 7,0.
Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt wichtig für die Funktionen der Zellen und auch für den Ablauf der Stoffwechselprozesse in unserem Körper. Dabei wird unser Säure-Basen-Haushalt wird durch körpereigene Puffersysteme, Lunge, Niere und Leber reguliert. Diese Organe sind also verantwortlich für die Verstoffwechselung und Ausscheidung von Säuren in unserem Körper.

 

Übersäuerung – Gibt es das wirklich?

Eine Übersäuerung unseres Körpers kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Zum einen muss dabei vorher in die zwei Arten der Übersäuerung, der respiratorischen (Atmungsbetreffend) Azidose und der metabolischen (Stoffwechselbetreffend) Azidose unterschieden werden.
Die respiratorische Übersäuerung entsteht meist durch eine Erkrankung der Lungen oder einer Schädigung des Atemzentrums. Die metabolische Übersäuerung führt zu einer Störung bei der Produktion und Elimination von Säuren in unserem Körper. Ursachen hierfür können z.B. eine Ansammlung von Milchsäure sein (durch intensive körperliche Aktivität), eine chronische Niereninsuffizienz, Durchfallerkrankungen, Diabetes, Hungern/Fasten oder auch ein übermäßiger Alkoholkonsum sein.
Generell können eine Übersäuerung oder auch eine Verschiebung des pH-Wertes in die basische Richtung zu einer Beeinträchtigung lebenswichtiger Körperfunktionen führen. Therapeutische Maßnahmen beinhalten dann meist die Verabreichung einer Lösung und die Behandlung der auslösenden Erkrankung.

 

„Sauer“ übersäuert den Körper

Das ist ein Mythos. Die vom Geschmack her sauren Lebensmittel haben nichts mit einer Übersäuerung des Körpers zu tun. Lebensmittel, die zu der „sauren“ Kategorie gehören, sind dabei proteinreiche Lebensmittel tierischen Ursprungs wie z.B. Fleisch, Fisch, Wurstwaren, Käse und unter anderem auch Bier.
Bei einer üblichen Mischkost mit moderatem Konsum dieser Lebensmittel besteht allerdings nur ein sehr geringes Risiko, den Körper zu übersäuern, denn regulär liegt die Säureausscheidungskapazität über der aufgenommenen Säurelast. Lediglich im Alter verringert sich die Säureausscheidungskapazität, wodurch das Risiko für eine Übersäuerung steigt.
Deshalb sollten wir darauf achten, uns ausgewogen zu ernähren und dabei vermehrt pflanzliche Lebensmittel zu uns nehmen. Zu den mineralreichen, basischen Lebensmitteln gehören beispielsweise Kartoffeln, Obst wie Zitrusfrüchte und Gemüse.

 

Beispiel-Challenges unserer Teilnehmer
  • Ich benutze mehr frische und vollwertige Zutaten wie Obst und Gemüse.

 

Quellen

Ernährungs-Umschau:
Einfluss der Ernährung auf den Säure-Basen-Haushalt (2006).
Deutsches Ernährungsberatungs- und -informationsnetz (DEBInet):
Säure-Basen-Haustalt und Ernährung – Was stimmt?
Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung e.V.:
Besser basisch essen
Gesundheitsinstitut Deutschland:
Was ist der Säure-Basen-Haushalt?

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